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Ganzheitliche Unternehmensführung – Interdependenz- und Ableitung der Managementaufgaben
Die Problematik der theoretischen Führungskonzeptionen, Management-Prinzipien sowie Führungsstile hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit in der Managementpraxis fordert die Konzeptionierung einer neuen Theorie, aus welcher sich Konsequenzen für die praktische Unternehmensführung herleiten lassen.
Der Hauptkritikpunkt, welcher den bereits behandelten Theorien angelastet wird, besteht in ihren Einschränkungen und einer künstlichen Modellhaftigkeit. Ein Modell kann in der betrieblichen Praxis der Unternehmensführung nur schwerlich eine Hilfestellung sein, wenn durch dessen Grundannahmen von der Realität abstrahiert, die Realität ausgeschlossen oder sie ignoriert wird.
Ein Erklärungsansatz, welcher den Anspruch erhebt, für die Wirtschaftspraxis eine Hilfestellung zu sein, kann nicht die Annahme beinhalten, dass das Geschehen in der Wirtschaftspraxis ausgeschlossen wird. Eine solche Theorie, welche von unrealistischen Annahmen ausgeht, kann nicht zu realistischen Ergebnissen und Erkenntnissen gelangen. Eine typische unrealistische Annahme ist das gedankliche Konstrukt des „homo oeconomicus“, des Individuums, dessen Handlung auf rein rationalen und ökonomischen Interessen basiert, einer Maschine, welche allein nach rein logischen Aspekten denkt und agiert und nur nach Effizienz strebt.
Der natürliche Mensch jedoch handelt weder rational noch denkt er rational, er hat Gefühle, Bedürfnisse, er handelt nach Motiven, ist empfänglich für Lob und Anerkennung, strebt nach einem Sinn für sein Leben, er denkt in Bildern, hat Schwächen und Stärken. Eine Theorie zur Erklärung menschlichen Verhaltens muss grundsätzlich vom natürlichen Menschen ausgehen, dessen Verhalten sie zu erklären beabsichtigt.
Aus diesem Grund basiert das Simultan-Management-System auf der Annahme natürlicher Menschen. Weiter Kritikpunkte an den erwähnten theoretischen Modellen bestehen in der Abstraktion von der reellen Umwelt. Es handelt sich dann um geschlossene Systeme, welche von Lieferanten und Kunden, der Wirtschaftsordnung und der Umwelt abstrahieren und die Führungsprozesse als isolierte Modelle zu erklären versuchen.
Das Simultan-Management-System berücksichtigt die Umwelt, den Wettbewerb, die Marktteilnehmer, Konkurrenten, Lieferanten, Kunden sowie die Wirtschafts-, Sozial- und Rechtsordnung.